IGP Ausbildung

Eines der umfangreichsten Sportgebiete ist die IGP (Internationale Prüfungsordnung für Gebrauchshunde der FCI).

Fährte

In der Fährte wird dem Hund, je nach Schwierigkeitsstufe, eine Spur in ein Feld, Acker, Wiese, Saat (oder wechselnd) getreten auf der Gegenstände „verloren“ werden, die der Hund zu „verweisen“ hat.

Diese Fährte ist ungefähr zwischen 200 und 2000 Schritt lang, hat mehrere Winkel (90° Kurven) und mehrere Gegenstände (ca. feuerzeuggroß, in versch. Materialien wie Holz, Leder, Kunststoff). Zwischen dem Legen der Fährte und dem Suchen durch den Hund vergehen zwischen 20 Minuten und 3 Stunden.

Ein Hund, der hier wild „rumstöbert“ anstatt mit tiefer Nase sauber der Spur zu folgen, wird keinesfalls die angestrebten Punkte bekommen.

Unterordnung

In der Unterordnung muss der Hund u.a. „bei Fuß“ gehen und auf Kommando aus der Bewegung „Sitz“, „Platz“, „Steh“ aus verschiedenen Gangarten zeigen. Er muss schnell und direkt auf Kommando zu seinem Hundeführer rennen und sich dort, ohne diesen umzurennen, „Vorsitzen“.

In einer weiteren Übung wird der Hund aus dem Fußlaufen heraus ca. 30 Schritt „Voraus“ geschickt und dann ins „Platz“ geschickt. Auch hierbei ist wie bei allen Übungen wichtig, dass der Hund direkt und schnell seine Aufgabe erfüllt.

Schutzdienst

Als letzte Sparte wird im Schutzdienst nun dem Hund die größte Portion an Gehorsam abverlangt.

Zuerst muss er 2 bis 6 (je nach Prüfungsstufe) sog. Zelte oder Verstecke nach dem Bösewicht (Helfer) „absuchen“ … und dass, obwohl er doch genau weiß, wo das Ziel seiner Begierde zu finden ist.

Schon hier kann man oftmals erkennen, wie gut der Hund tatsächlich im Gehorsam steht und wie viel Trieb und Spaß er an der Aufgabe hat oder eben nicht. Hat der Hund den Helfer „gefunden“ muss er ihn verbellen. Ein Anspringen oder sogar Beißen in den sogenannte „Hetzarm“ gibt Punkteabzug.

Ist der Hundeführer auch (endlich!) am Ort des Geschehens angekommen, wird der Hund vom Helfer weg- und bei Fuß gerufen. Man kann sich vorstellen, wie viel Gehorsam ein Hund haben muss, um direkt von seiner Beute (dem Hetzarm) aus dem Beute- oder Jagdtrieb zum Hundeführer gerufen werden zu können. Eine weitere Übung ist die Verhinderung der Flucht. Der Hund wird abgelegt um den Helfer zu bewachen, dieser rennt davon und muss vom Hund an der Flucht durch packen des Hetzarmes gehindert werden. Sobald der Helfer still steht muss der Hund auslassen und bewachen bis der Hundeführer kommt um ihm diese Arbeit abzunehmen.

So wechseln sich die Gehorsams- und Beißphasen in verschiedenen Übungen ab. Hunde, die hier unkontrollierbar werden, beißen, wann oder wo sie nicht sollen, oder nicht korrekt auslassen, werden disqualifiziert und aus der Prüfung genommen.

Ganz wichtig an dieser Stelle: es sind nicht alle Rassen und auch nicht alle Hunde für diesen Sport geeignet.

Wie schon erwähnt, ist sehr viel Beutetrieb unbedingt erforderlich. Außerdem sollten die Hunde gesund und psychisch belastbar sein, denn der geforderte Gehorsam in hohen Trieblagen geht an die Psyche des Hundes. Ebenso ist der Kampf um den Hetzarm mit und gegen den Menschen für nicht sehr starke bzw nicht dominate Hunde Stress.

Desweiteren müssen die Hunde während einer Prüfung Schläge mit einem Softstock auf die Schulterpartie „aushalten“. Es geht dabei nicht darum dem Hund Schmerz zuzufügen, sondern festzustellen, ob er mit der Gegenwehr im Kampf um seinen Herzarm zurechtkommt. 

25.05.2025

Oldtimer-Treffen